Bilden wie die Bayern

bremen taz ■ Volkes Wille kann manchmal schwer wiegen. Diese Erfahrung machte jetzt auch Bürgerschaftspräsident Christian Weber. Er erhielt von der Vorsitzenden des Zentralelternbeirats (ZEB) Bremerhaven, Katherine Bird, und der Sprecherin der Bildungsdeputation Anja Stahmann (Grüne, im Bild links) ein Päckchen mit 4.200 Unterschriften von empörten Eltern aus Bremerhaven. Sie fordern die Verschiebung des neuen Schulgesetzes, das bereits im Februar verabschiedet werden soll, um mindestens ein Jahr. Statt sich an Finnland zu orientieren, wie es Schulsenator Willi Lemke (SPD) angekündigt habe, so die Kritik, richte die große Koalition den Blick nun konzeptionell gen Bayern.

Auch die strukturellen Folgen beschäftigen die Gesetzes-Gegner. Drei sechsjährige Grundschulen und ein durchgängiges Gymnasium sollen her, eine gymnasiale Oberstufe weg. Über personelle und räumliche Konsequenzen aber scheint niemand nachgedacht zu haben. Katherine Bird: „Zum neuen Schuljahr kann das niemals klappen.“ Als sei dies nicht genug, fühlen sich die Eltern in Bremerhaven auch noch schlecht durch den Senat informiert. Ein Schreiben Lemkes etwa hatte im Dezember lediglich die Haushalte in Bremen erreicht. kut /Foto: I. Wegener