„Nun gut“

betr.: „Machtvolle Ruheständler“, taz vom 20. 12. 03

Steffen Grimberg unterstellt mir in seinem Artikel zur geplanten Novelle des Pressefusionsrechts „ignorante Besserwisserei“. Das ist sein gutes Recht, aber leider versäumt er, sein Urteil zu belegen. Nun gut. Den Vorwurf freilich, die „honorige Leserschaft“ der Zeit zu desinformieren, weise ich zurück. Ich habe darauf hingewiesen, dass die Zeit zur Holtzbrinck-Gruppe gehört, der das bestehende Kartellrecht in Berlin Schaden zufügt. Des Weiteren unterstellt Herr Grimberg mir „politische Verflechtungen“. Was meint er damit? Dass ich zwei Jahre lang Kabinettsmitglied war? Ein anschließendes Berufsverbot würde möglicherweise in das Weltbild des taz-Kommentators passen. Ich empfinde mich auch nicht als ein „in die Medienwirtschaft abgewanderter Politiker“. Eher umgekehrt – zwei Jahre lang war ich Politiker, 35 Jahre lang war ich vor allem Journalist und Verleger. Zwischen beiden Funktionen weiß ich genauer zu trennen als Herr Grimberg. MICHAEL NAUMANN,

Herausgeber und Chefredakteur „Die Zeit“