Erdogan zu Besuch, Kanzler krank

Grund für den türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan, nach Berlin zu kommen, war die Einladung der Bertelsmann-Stiftung: Diese veranstaltete gestern eine internationale Konferenz zu den Perspektiven der EU. Hier hätte er eigentlich auch Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) treffen sollen. Der ließ gestern früh seinen Auftritt jedoch absagen: Grippe. Vertreten wurde er von Außenminister Joschka Fischer (Grüne), der sowieso auf der Tagung reden sollte. Schröder, so hieß es gestern, kuriere sich daheim in Hannover aus und sei am Montag wieder einsatzfähig. Die CDU nutzte den Besuch Erdogans, um sich schon einmal auf den Europawahlkampf einzustimmen. Der Unions-Außenpolitiker Friedbert Pflüger sagte der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung, die EU sei „nicht in der Lage“, die Türkei aufzunehmen. Es sei zu früh, der Türkei in diesem Jahr zu erklären, dass vom Mai 2005 an über ihren Beitritt verhandelt werden könne. Zunächst solle die EU der Türkei deshalb nur eine so genannte privilegierte Partnerschaft anbieten. DPA/AFP