WDR

betr.: „WDR gegen Revier“, taz vom 9.1.2004

Als WDR-Pensionär, der seit 1963 insgesamt 37 Jahre im WDR-Studio Essen als Redakteur gearbeitet hat, widerspreche ich dem Kommentar von Martin Teigeler (...) 1996 investierte der WDR 5,3 Millionen Mark in das Essener Studio. Seitdem wird das Ruhrgebiet von drei Studios versorgt, macht zusammen 180 tägliche Sendeminuten allein in der Hauptsendung von 19.30 bis 20 Uhr! Die Forderung nach einem einzigen Ruhrgebietsprogramm ist uralt, aber wenig sinnvoll, denn an der Tatsache, dass den Duisburger nicht interessiert, was es an lokalen Ereignissen etwa in Hamm gibt, beißt die Maus keinen Faden ab. Das Urteil des Kommentators, die dreimal 30 Minuten „Lokalzeit“ seien langweilig, wird im Übrigen durch die Zustimmung der Zuschauer widerlegt. Diese Kritik ist auch eine Verleumdung der vielen Lokalzeit-Mitarbeiter, die sich täglich unter harten Sparzwängen um interessante Beiträge bemühen. Geradezu als bösartig empfinde ich die Aussage, die TV-Berichterstattung über das Revier spiele sich auf dem Niveau „Entlaufene Tiere, Joggen mit Olaf Thon, Ameisenplage in den Kleingärten“ ab. Da sitzt die taz übrigens im Glashaus und wirft mit Steinen, denn zwei Seiten weiter meldet mein Leib- und Magen-Blatt, dass in Castrop-Rauxel und Dortmund seit Oktober 80 Katzen verschwunden sind... WERNER ALBERTS, Essen