bse tests
: Opposition ohne Sinn und Stil

Politik ist sonderbar. Da schmuggeln Tierzüchter und Schlachter offenbar verstärkt Rindviecher vorbei an den amtlichen Stellen für BSE-Tests. Versuchen somit, ihre Rinder nicht auf die das Leben von Tieren und Menschen bedrohende Seuche untersuchen zu lassen. Doch an Stelle dieser kriminell agierenden Fleischmacherei gerät die NRW-Landwirtschaftsministerin ins Schussfeld der Kritik.

KOMMENTAR von CHRISTOPH SCHURIAN

Bärbel Höhn (Grüne) habe zu spät informiert, die falschen Zahlen genannt, tönt die FDP im ewigen Reflex der Opposition: die Verbraucher gelte es vor der Verbraucherschutzministerin zu schützen, worthülste der liberale Abgeordnete Stefan Romberg.

Und Marie-Luise Fasse von der CDU treibt es noch bunter: Von Geschmacks-Sinnen meckert sie über eine Höhnsche „Salami-Taktik“. Fordert eine Sondersitzung des Agrarausschusses und gipfelt in einem zweiten dümmlichen Wortwitz: Die Ministerin solle endlich „Rind und Reiter“ nennen. Wer noch die Bilder der todkranken, torkelnden Rinder vor Augen hat, kann darüber nicht schmunzeln.

Sinnvoller wäre es gerade für die CDU, Volks-Partei im Münsterland, das eigene agrarische Klientel anzumahnen, sich an die amtlichen Vorgaben zu halten. Und nicht zu versuchen, die Veterinärämter und damit die Verbraucher hinters Licht zu führen. Auch die Opposition sollte politisch verantwortlich handeln und nicht auf stumpfen Krawall setzen.