THEMA DES TAGES

Rainer Hildebrandt und sein Mauermuseum

Am vergangenen Freitag wurde bekannt, dass Rainer Hildebrandt im Alter von 89 Jahren gestorben ist. Hildebrandts Leben und Werk war ab Juni 1963 das von ihm gegründete Haus am Checkpoint Charlie. Bis zum Fall der Mauer gehörte das „Mauermuseum“ ebenso zu Westberlin wie die alternative Szene der Stadt, die mit dem Pathos des Kalten Krieges wenig anfangen konnte. In die Schlagzeilen geriet das Museum aber erst in den 90er-Jahren. Als die Pläne für eine Bebauung des Checkpoint Charlie bekannt wurden, war lange unklar, ob das Museum weiterexistieren würde. Später dann manövrierte Hildebrandt sein Haus selbst ins Abseits. Mehrere ehemalige Mitarbeiter, darunter auch Wolfgang Templin, warfen ihm undemokratischen Führungsstil vor. In den vergangenen Jahren ist es wieder ruhig ums Museum geworden. Den Besuchern war der Streit ohnehin immer egal. Mit 600.000 Gästen war das Mauermuseum 2001 nach dem Pergamonmuseum das am zweithäufigsten besuchte Museum in Berlin. WERA