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Der drohende Krieg soll ihn nicht hindern: Der deutsche Regisseur Wolfgang Petersen wies Medienberichte zurück, wonach ein drohender Irakkrieg die Filmarbeiten seiner Mega-Produktion „Troja“ verzögern könnte. Wie das Fachblatt Variety am Dienstag mitteilte, will der Hollywood-Regisseur die Dreharbeiten zu dem Film, der auf Homers antikem Epos „Ilias“ basiert, planmäßig am 22. April in London beginnen. Der Regisseur räumte jedoch ein, dass für die geplanten Aufnahmen von großen Gefechtsszenen in Marokko Alternativen wie Mexiko und Spanien erwogen würden, falls „Ereignisse in der Welt Marokko unmöglich machen“.

Brad Pitt hat die Hauptrolle des Achilles in dem über 100 Millionen Dollar teuren Epos übernommen. Julie Christie schlüpft in die Rolle von Thetis, Achilles’ Mutter. Peter O’Toole soll den König von Troja spielen. Petersen begrüßte die Mitwirkung von O’Toole, der 1962 für David Leans Wüstendrama „Lawrence von Arabien“ für einen Oscar nominiert wurde. Christie wiederum spielte die weibliche Hauptrolle in Leans Melodrama „Doktor Schiwago“. „David Lean ist einer meiner großen Helden“, zitierte Variety Petersen. Nach dem Vorbild von Leans Filmepen wolle er „Troja“ drehen.

Und nun zur Volkskultur: Bei der Zahl der Karnevalsvereine ist Köln Spitze. In der Domstadt gebe es 480 Clubs für Jecken, gefolgt von Mainz mit 456 Vereinen, teilte das Institut der deutschen Wirtschaft unter Berufung auf Angaben des Bundes Deutscher Karneval (wofür gibt es eigentlich keinen Club, Verein, Bund oder Verband?) am Mittwoch in Köln mit. An dritter Stelle folge Düsseldorf mit 341 Eintragungen. Insgesamt gebe es in Deutschland 2,6 Millionen organisierte Karnevalisten in über 4.600 Clubs. Allein in den vergangenen 15 Jahren seien 1.300 Karnevalsvereine entstanden. Für einen echten Gründerboom hat die Wiedervereinigung gesorgt: Inzwischen verstärkten über 700 ostdeutsche Clubs die Vereine im Westen.

Die rufen dann sicher auch Alaaf. Und wissen nicht warum. Löblicherweise sind nun Bonner Wissenschaftler der Frage nachgegangen, woher dieser „närrische Schlachtruf“ stammt. „Zum ersten Mal tauchte ‚al-aff‘ im 15. Jahrhundert als Trinkspruch auf Bierkrügen auf“, erklärte Walter Hoffmann vom Institut für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande der Universität Bonn. Übersetzt werden könne das mit „alles ab“, auf den Krügen bedeute sie so viel wie „Nichts geht über einen guten Trunk“. Wenn die Narrenschar heute „Bonn Alaaf“ rufe, bedeute das also: Nichts geht über Bonn im Karneval. Na denn.