CDU-BRIEF: GEMEIN! ROT-GRÜNER FRIEDENSWILLE VERHÜLLT ANTIAMERIKANISMUS!
: Ergebenheit von der Spree bis an die Oder

Nicht überall in Berlin-Brandenburg wüten die Gottlosen, die weder Dankbarkeit gegenüber den USA noch ihre Pflichten angesichts der schweren Prüfung kennen, der sich die einstige Schutzmacht im Irak gegenübersieht. Deshalb sahen es christdemokratische Abgeordnete in Berlin wie in Brandenburg jetzt als ihre Aufgabe an, Georg Bush in einem Brief ein herzliches „Gott schütze Sie, Herr Präsident, und Ihr Land!“ zuzurufen.

Die Unterzeichner, unter ihnen der bekennende Preuße Jörg Schönbohm, sind von des Kanzlers Betragen beschämt. Oh Gott, welchen Höllensturz haben wir hinter uns seit Präsident Kennedys Bekenntnis „Ich bin ein Berliner“! Dabei wäre es doch die Aufgabe von uns Deutschen gewesen, dafür zu sorgen, dass Donald Rumsfeld, der harte Klare aus dem Norden, kürzlich auf der Sicherheitstagung gerne ausgerufen hätte: „Deutschland und die USA – up ewig ungedeelt!“ Schließlich hat dieser Satz seit 1460 die Einheit von Schleswig und Holstein begründet. Jetzt aber müssen die Parlamentarier Bush darüber aufklären, dass die Rot-Grünen „unter dem Deckmantel der Erhaltung des Friedens ihre antiamerikanische Grundeinstellung ausleben“ – so ruinieren uns die Triebmenschen, die ihr wahres Gesicht schon während ihrer Proteste gegen die Raketenstationierung 1983 zeigten!

Glücklicherweise haben unsere Volksvertreter namentlich in Brandenburg noch das Beispiel früherer Solidaritäts- und Verurteilungsadressen vor Augen, mit Hilfe deren vom Betrieb bis zur Volkskammer den verantwortlichen GenossInnen in Krisenzeiten massenhafte Unterstützung zuteil wurde. Gerade Angela Merkels mutiger Auftritt in den USA, wo sie die Stimme der Andersdenkenden artikulierte, bedurfte eines solchen Widerhalls.

Die Abgeordneten versichern Bush, dafür zu arbeiten, „dass sich die wirtschaftliche Talfahrt umkehrt“ und „unser Land wieder ein verlässlicher Bündnispartner wird“. Dann, so das brandenburgisch-berlinische Stoßgebet, wird sich auch der Fluss der US-Investitionen umkehren, der jetzt bedrohlich auf die andere Seite der Oder schwappt. Fromme Wünsche. CHRISTIAN SEMLER