Anklage 29 Jahre nach der Tat

BUENOS AIRES taz ■ Ein Gericht in Chile hat am Dienstag den Prozess gegen die mutmaßlichen Verantwortlichen und Mittäter beim Mord an dem General Alfredo Prats und seiner Frau Sofía Cuthbertim eröffnet – 29 Jahre nach der Tat. Der dem sozialistischen Präsidenten Salvador Allende treue Prats war nach dem Militärputsch ins argentinische Exil geflüchtet und dort am 30. September 1974 zusammen mit seiner Frau mit einer Autobombe umgebracht worden. Angeklagt sind als Drahtzieher der ehemalige Chef des chilenischen Geheimdienstes Dina, Manuél Contreras, und sein enger Mitarbeiter Pedro Espinoza. Als direkte Mörder stehen drei ehemalige Dina-Mitarbeiter vor Gericht. Am ersten Verhandlungstag beteuerten die Angeklagten jedoch ihre Unschuld und machten den US-Geheimdienst CIA für das Verbrechen verantwortlich. MAL