Nato vor Somalia aktiv

Kriegsschiffe eskortieren erstmals Frachter zum Schutz vor Piraten. Waffenstillstandsabkommen in Somalia

BRÜSSEL/ADDIS ABEBA rtr/dpa/afp ■ Die Nato hat ihren Einsatz zum Schutz des Schiffsverkehrs vor Somalia vor Piraten begonnen. Ein Kriegsschiff eskortierte einen Frachter mit Hilfsgütern des UN-Welternährungsprogramms (WFP), ein anderes einen mit Ausrüstung für die burundischen Soldaten der AU-Friedensmission in Somalias Hauptstadt Mogadischu, teilte Nato-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer gestern in Brüssel mit. Sieben Nato-Kriegsschiffe waren am Wochenende in der Region eingetroffen.

Der Beginn des Einsatzes fällt zusammen mit einem Fortschritt bei den Bemühungen um eine Friedenslösung für Somalia. Am Sonntag unterzeichneten Regierungsvertreter ein Waffenstillstandsabkommen mit moderaten Führern der Allianz für die Wiederbefreiung Somalias (ARS), die in Eritrea sitzt. Die ARS enthält Teile der „Islamischen Gerichtshöfe“, die in Mogadischu regierten, bevor Äthiopiens Armee Ende 2006 einmarschierte und die heutige Regierung einsetzte. Die Regierung sagte jetzt einen Abzug der äthiopischen Truppen als Teil des Waffenstillstands zu. Die Truppenrückzüge aus Mogadischu und der Stadt Belet Huen sollen am 21. November beginnen.

Derweil erklärten die Entführer eines mit Waffen beladenen ukrainischen Frachters, die Reederei wolle sich nur um die Freilassung der Besatzung und nicht die Freigabe des Schiffes bemühen. Mit der Ladung könnten die Piraten machen, was sie wollten, soll die Reederei Tomex erklärt haben. Kenias Regierung sagte dazu, Tomex sei verantwortlich für die Fracht. Kenia werde kein Lösegeld zahlen. Die Ladung des Frachters soll in Wirklichkeit für Südsudan bestimmt sein.