Trost für die glücklosen Raumfahrer

Hohen Besuch hatte gestern die Bremer Raumfahrt-Firma Astrium: Ditmar Staffelt (53), der neue Parlamentarische Staatssektär ließ sich von Astrium-Chef Josef Kind und Stefan Graul, dem Direktor Orbitalsysteme (also bemannte Raumfahrt), die Lage erklären. Denn die Raumfahrt, so formuliert das die Astrium-Sprecherin, hat gerade „keine Glückssträne“.Denn nach dem Absturz des Space Shuttle „Columbia“ ist erst einmal unklar, wie es weitergeht mit der Weltraumstation Columbus. Vom Ergebnis der Untersuchung der Unglücksursachen hängt der Zeitplan ab. „Dann kann alles passieren“, sagt die Astrium-Sprecherin.Bisher war für den Oktober 2004 der Start des in Bremen gebauten Weltraum-Labors geplant. 600 Arbeitsplätze hängen in Bremen an der Weltraumstation. Auf die Frage, ob er noch an die Raumstation glaube, reagierte Staffelt mit der Bemerkung, die Fachleute würden daran keinen Zweifel haben.Auch die andere Astrium-Produktion, die Trägerrakete für unbemannte Raumfahrtprojekte, ist in eine Krise geraten, nachdem die neue „Ariane Vplus“ auf ihrem Jungfernflug vom rechten Weg abkam und gesprengt werden musste. Das erfolgreiche frühere Modell „Ariane 4“ ist gerade planmäßig ausgelaufen, bei der Ariane fliegt daher derzeit nur das Modell „V“ – bis der Fehler bei der „Vplus“ gefunden ist. Da auf dem Gebiet der Trägerraketen die internationale Konkurrenz hart ist, drohen Astrium Aufträge verloren zu gehen. KAWE/Foto: Kerstin Rolfes