vorlauf konzert Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt

Sie sind nicht hip. Sie sind nicht schick. Und gerade deswegen: Einmal in seinem Leben muss man sie gesehen haben, irgendwo auf ihrer ewigen Tour, dem endlosen Trip, dem immerwährenden Soundcheck … Embryo. Heute im Mongoclub (22 Uhr), Samstag und Sonntag im RAW-Tempel (22 Uhr), Montag im Kato (21 Uhr). Weil man doch irgendwas mit seinem Leben anfangen sollte, wenn man schon in die Welt geworfen wurde. „The Trouble With Being Born“ nennt das Trio Post Holocaust Pop seine CD, die am Samstag und Sonntag im Dock 11 (20.30 Uhr) präsentiert wird: Seltsame Kunst. Aus der Spurrille laufendes Crooning. Zu Chansons geknautschter Blues. Viel dramatischer Schub im kleinen Format, theatralisch dunkel, mit Spot auf ein elegisches Cello. Peter Hammill und Tom Waits würden freundlich dazu nicken. Am Montag zweierlei: Im Schiller Theater (20 Uhr) die großen bekannten Unbekannten, The Residents, die das „The“ im Namen noch nach altem Brauch tragen und nun tatsächlich beim Pop angekommen sein sollen, und im Ausland (21 Uhr) Cheval de Frise, ein Duo aus Frankreich mit treibenden Schlagzeug/Akustikgitarre-Abfahrten abseits der Klassifikationen, wo meine Worte nicht mehr hinreichen. Vielleicht brachiale Filigranität? Hans Reichel on the Rocks? Rauschhafte Sogwirkung. Sehr zu empfehlen. Die Geburtstagsfeier von „Am Start“ sowieso. Am Donnerstag stößt man mit Ran Huber im Maria (21 Uhr) auf vier Jahre konsequente Unordnung im Schubladendenken an. Auch zum Fest exemplarisch durchgespielt: Davos rocken, einfach so. SchneiderTM ebenso, aber elektronisch. Und Margo (weitere Franzosen) reichen bunt blinkernders Konfekt, das von den Schokoladenseiten dieser beiden Welten schleckt.