WAS MACHT EIGENTLICH ...Bildungssenator Klaus Böger?
: Revolutionen verwechseln

Eigentlich dachten wir, Klaus Böger, 58, sei zu alt, um jetzt nochmal das Hauptquartier zu stürmen. Doch verkündete er gestern dem Tagesspiegel: „Was wir vorhaben, ist eine Kulturrevolution!“, und meinte, 2004 werde für die Berliner Schulen ein Jahr der Reformen. Oho! Offenbar ist der rote Klaus nun reif für den maoistischen Sturm: die Lehrer mit Schandkappen durch die Straßen treiben, die GEW schreibt Selbstkritiken und Schweinestallausmisten für Schlaumeier. Sicher hat Böger im Weihnachtsurlaub die Worte des Großen Steuermanns von 1964 zur sozialistischen Erziehungsbewegung nachgelesen: „Auch bei der Verwaltung kommt es auf die sozialistische Erziehung an. Wenn das Verwaltungspersonal nicht unter die Arbeitsgruppen in den Werkhallen geht und die ‚drei Gemeinsamkeiten‘ praktiziert, dann wird es … letzten Endes als Bourgeoisie von der Arbeiterklasse gestürzt werden.“ Das hat wohl gesessen. Bevor Klaus Böger sich wegen anhaltender Ideenlosigkeit stürzen lässt, fällt ihm diese todsichere Strategie ein: Kulturrevolution! Dumm nur, dass er es dem Tagesspiegel verraten hat. Denn über die Bourgeoisie sagte schon Mao: „Wie sollten sie die Notwendigkeit der sozialistischen Revolution in vollem Umfang begreifen können? Diese Leute sind das Objekt der Revolution, und wir dürfen uns auf gar keinen Fall auf sie stützen!“ Ob Böger auch den Aufsatz zu Ende gelesen hat? Zum Schluss sagte Mao noch: „Selbst im Dunkeln tappen, aber anderen den Weg erleuchten wollen – das geht nicht.“ AW FOTO: SPD