Nordkorea startet angeblich AKW

WASHINGTON afp/taz ■ Nordkorea hat offenbar einen Reaktor in seiner größten Atomanlage wieder in Betrieb genommen. Dies verlautete am Mittwoch aus US-Geheimdienstkreisen. Auf Satellitenaufnahmen seien verdächtige Abluftfahnen über dem Fünf-Megawatt-Reaktor in Yongbyon nahe Pjöngjang entdeckt worden. Die im selben Komplex befindliche Anlage zur Wiederaufbereitung verbrauchter Brennstäbe, die atomwaffenfähiges Plutonium produziert, sei aber weiter stillgelegt. Nordkoreas Führung hatte ein Hochfahren des Reaktors angekündigt und mit der Notwendigkeit der Stromproduktion begründet. Beobachter halten den Reaktor dafür aber ungeeignet. US-Außenminister Colin Poewll hatte noch am Dienstag erklärt, es sei eine weise Entscheidung der nordkoreanischen Regierung, den Reaktor und die Wiederaufbereitungsanlage nicht reaktiviert zu haben. Sollten die Geheimdienstinformationen zutreffen, wäre dies jetzt eine weitere, allerdings dosierte Eskalation Nordkoreas im Streit um sein Atomprogramm. Doch warum hat sich die US-Regierung dazu bisher nicht offiziell geäußert? HAN