Schreiben geht vor

Kölner Tageszeitungsredakteure bestreiken den Tarifstreik. Gewerkschaft trotzdem optimistisch

KÖLN taz ■ Mit knapp zwei Dutzend Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Kölnischer Rundschau und aus dem DuMont-Verlag (Express, Kölner Stadt-Anzeiger) war Köln bei den zentralen Streikveranstaltungen der nordrhein-westfälischenTageszeitungsredakteurInnen in Hagen am Montag und Dienstag nur schwach vertreten. Auf die Produktion der Zeitungen hatte der Streik keine Auswirkungen.

Allein am Dienstag waren über 300 JournalistInnen aus Nordrhein-Westfalen in die Ruhrstadt gekommen, um die fünfte Tarif-Verhandlungsrunde zwischen dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) und den Gewerkschaften ver.di/deutsche journalistinnen-union (dju) sowie dem Deutschen Journalisten-Verband (DJV) zu begleiten. Diese haben gestern in Frankfurt begonnen. Die Arbeitnehmerproteste richten sich vor allem gegen die BDZV-Pläne, die Wochenarbeitszeit von 36,5 auf 40 Stunden zu erhöhen und Urlaubsgeld und Urlaubstage zu kürzen.

Was die verhaltene Streikbegeisterung in Köln betrifft, gibt sich ver.di-Sekretär Martin Burkhard optimistisch: „Ich hatte sogar mit weniger gerechnet. Aber langsam merken die Kolleginnen und Kollegen, was die Verleger wollen – es geht ans Eingemachte.“ Als in den 80er Jahren Alfred Neven DuMont, Herausgeber des Stadt-Anzeigers, BDZV-Vorsitzender war, war sein Verlag stets einer der ersten, die bestreikt wurden. Jürgen Schön