SS-Offiziere in Italien angeklagt

LA SPEZIA/ROM dpa/epd ■ Das Militärgericht im italienischen La Spezia hat drei ehemalige deutsche SS-Offiziere wegen eines Massakers mit über 500 Toten angeklagt. Die 80 und 83 Jahren alten in Deutschland lebenden Männer sollen 1944 das Blutbad bei dem Bergstädtchen Sant’Anna di Stazzema in der Toskana vorbereitet haben. Dabei sollen vor allem Frauen und Kinder umgebracht worden sein. Laut Staatsanwaltschaft handele es sich nicht wie bisher vermutet um eine Repressalie der Besatzungstruppe, sondern eine geplante „verbrecherische Tat“. Die Angeklagten Gerhard Sommer, Ludwig Sonntag und Alfred Schönenberg gehörten damals zu einer beteiligten Panzerdivision. Der Prozess beginnt am 20. April. Möglicherweise werde ein vierter Deutscher mit angeklagt, berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa. Es gilt jedoch als unwahrscheinlich, dass die Angeklagten vor Gericht erscheinen.