Wahl als Zeichen

HfbK wählt Architektin zur Vize-Präsidentin, obwohl das Fach laut Dohnanyi-Bericht abgespalten werden soll

Der Ende Januar veröffentlichte Dohnanyi-Bericht markierte gleich eine Reihe von Baustellen in der Hochschullandschaft. Eine davon ist die Hochschule für bildende Künste (HfbK) am Lerchenfeld. Diese soll den Bereich Architektur aufgeben, obwohl er gerade erst im Sommer per interdisziplinärem Konzept fest mit den drei anderen Bereichen Kunst, Design und Kommunikation verwoben wurde.

Am Donnerstag wählte der HfbK-Senat nun mit Gesine Weinmiller eine Architektin zur Vize-Präsidentin. „Dieser Schritt wurde durchaus bewusst gemacht“, sagt HfbK-Sprecherin Karin Pretzel. Die Wahl sei ein „Zeichen für den Zusammenhalt der Hochschule“. Neben der Professorin seien mit Kanzler Jörn Müller-Ruhnau und Co-Vize Rainer Oehms drei Kandidaten gewählt worden, die den eigenen – von Dohnanyi jedoch übersehenen – Reformprozess „aktiv und engagiert“ begleiteten. Pretzel: „Es ist natürlich so, dass wir uns mit dem, was im Expertenbericht empfohlen wird, nicht identifizieren können.“

Wenig sinnvoll sei der Bachelor für Architektur, weil die Kammer den nicht anerkenne. Auch könne man Architekten nicht mit Bauingenieuren zusammen ausbilden. Wissenschaftssenator Jörg Dräger (parteilos) war bereits am 5. Februar in der HfbK-Baustelle zu Gast, hörte die Einwände an und versprach weitere Gespräche. KAIJA KUTTER