Klinikum Mitte soll ganz neu gebaut werden

Die Pläne für das Krankenhaus an der St. Jürgen-Straße sollen noch 2008 fertig werden – ohne private Hilfe

Das Klinikum Mitte bekommt einen „Neubau“, der um die 235 Millionen Euro kosten wird. Mit dieser Klarstellung trat der Staatsrat im Gesundheitsressort, Hermann Schulte-Sasse, gestern dem Eindruck entgegen, es sei in den letzten Monaten hinter den Kulissen der Krankenhauspolitik nichts bewegt worden. Noch in diesem Jahr, hofft Gesundheitssenatorin Ingelore Rosenkötter, sollen die erforderlichen Beschlüsse gefasst werden. Von der Debatte um die „Einheitsgesellschaft“ für alle vier Kliniken, die die CDU antreibt, hält Rosenkötter nichts: „Wir haben eine arbeitsfähige Struktur, mit der wir weiterarbeiten wollen.“

Die Idee, den Neubau in Form einer „Public Private Partnership“ (PPP) zu realisieren, hat ihren Charme ganz verloren. Während Rosenkötter erklärte, das damalige Planungsverfahren hätte „brauchbare“ Ergebnisse gebracht, die den privaten Firmen zu einem angemessenen Preis abgekauft worden seien, stellte Schulte-Sasse klar, dass alle Planungsergebnisse überprüft und einige deutlich korrigiert werden mussten. In der „PPP“-Phase sei oft „mit Überschriften“ argumentiert worden, formulierte er, ohne die erforderlichen genauen Berechnungen. Heute wisse man, dass es nicht wirtschaftlich sei, auf einen Neubau für die Chirurgie zu verzichten, auch die Kinderklinik soll in den Neubau einbezogen werden. Unter dem Strich werde man mit 235 Millionen Euro Kosten rechnen müssen, erklärte Schulte-Sasse.

Während zu Zeiten der Diskussion über das „PPP“-Projekt immer wieder erklärt wurde, dieser Bau sei erforderlich, um den Klinikbetrieb in Bremen Mitte rentabel gestalten zu können, rechnet die derzeitige Krankenhaus-Planung mit einer „schwarzen Null“ schon für das Jahr 2012. Die Investition des Klinikums Mitte soll durch eine Bürgschaft abgesichert werden – dieses Finanzierungsmodell soll insgesamt für alle Kliniken in Bremen gelten, also auch für die Freigemeinnützigen. „Unseren Rechtsanspruch auf Investitionshilfen kann man nicht durch eine Staatsbürgschaft ersetzen“, sagt Walter Klingelhöfer, Chef der Rotes-Kreuz-Klinik. kawe