Bangen um die Existenz

Arbeitsagentur streicht komplett Umschulungen für Arbeitslose. Träger befürchten weitere Einschnitte

Die Hamburger Weiterbildungsbetriebe bangen um ihre Existenz. Grund sind massive Kürzungen in der beruflichen Weiterbildung. Die Hamburger Arbeitsagentur hat Umschulungen für Arbeitslose in diesem Jahr vorläufig gestrichen. „Es werden vorerst keine neuen Umschulungen mehr angeschoben“ sagte Sprecher Knut Böhrnsen. Der Betriebsratsvorsitzende der Stiftung Berufliche Bildung, Elmar Plöger, warnte: „Die Träger befürchten, dass sie bei dieser Politik das Jahr nicht überstehen.“

Arbeitsagentur-Sprecher Böhrnsen begründete die Entscheidung mit einem Mangel an Bedarf. „Die bei uns gemeldeten Arbeitslosen haben ein sehr hohes fachliches Niveau.“ Zugleich träfen in diesem Jahr 1.900 Umgeschulte auf den Arbeitsmarkt. Obgleich die Arbeitsagentur 2004 zehn Prozent im Etat Weiterbildung einsparen muss, habe „Geld keine Rolle gespielt“ bei der Entscheidung, die Umschulungen zu streichen.

Statt auf die Maßnahme für Arbeitslose, die mit einem Berufsabschluss endet, würde verstärkt auf kürzere „Trainings“, Personalservice-Agenturen und Praktika gesetzt. Betriebsrat Plöger sieht für seine Branche schwarz. Durch Kürzungen in der Weiterbildung seien Geschäftsvolumen und Belegschaft der Stiftung Berufliche Bildung 2003 um die Hälfte geschrumpft. Auch die anderen 14 großen Weiterbildungsträger hätten bis zu 50 Prozent des Personals abbauen müssen.

Das Arbeitsamt, seit 2004 eine Agentur, kappte die berufliche Weiterbildung seit 2002 um ein Fünftel. Zugleich kürzte die Bildungsbehörde den Bereich um neun auf 34,7 Millionen Euro. WEI