Kamelleklau

Nach dem 1:1 gegen Mainz freut sich St. Pauli über einen Punkt und einen vermeintlich gelungenen Rollenwechsel

Es war viel von dem Mann die Rede, der gar nicht ist, was er unter St. Pauli-Trainer Franz Gerber sein soll. Oliver Held spielte als Defensivspezi von Beginn an für Nico Patschinski im Sturm.

Nichts Ungewöhnliches, seit Gerber das Team eifrig durcheinander würfelte, um die richtige Position für die Spieler ausfindig zu machen, die Monate unter ihren Möglichkeiten blieben. Für Held blieb kein Plätzchen übrig, weswegen er nun dort spielt, wo der Handlungsbedarf am größten ist – im Sturm. Einem Teamteil, der den Namen Sturm ebenso berechtigt trägt, wie Held die Bezeichnung Stürmer – trotz seines Debuts als Torschütze (49.). Erneut fand das verbesserte Stellungsspiel und die versiertere Ballkontrolle zwischen Abwehr und Mittelfeld in der Offensive kaum Niederschlag. Zu isoliert flitzte Babacar N‘Diaye in die Konter – zu häufig ohne angespielt zu werden. Zu beziehungslos zum restlichen Geschehen suchte Held nach den Räumen, die er einst abdeckte.

„Wir hätten ein paar Konter konzentrierter durchziehen müssen“, räumte Oliver Held ein, der selbst noch ein Chance zum 2:0 hatte. Nach der starken Leistung der Mainzer wäre aber mehr als ein Punktgewinn kaum verdient gewesen. „Nach dem Trauma gegen Berlin haben sich die Spieler wieder erholt“, interpretierte Gerber. Gegen den nächsten Gegner Mannheim reicht kein Unentschieden und keine Zuordnung wie beim Treffer zum 1:1 für Mainz durch Rose (67.) nach einer Ecke. Stürmer N‘Diaye hätte Rose decken sollen. Es klappt eben nicht immer mit den Rollenwechseln. FOG