afrikas öl

Internationale Suche nach neuen Quellen

Afrika ist neuer Geheimtipp der internationalen Ölindustrie auf der Suche nach neuen Quellen. Experten prognostizieren, dass der Weltverbrauch an Ölprodukten bis 2030 von derzeit 77 Millionen Barrel täglich auf 120 Millionen steigen wird – eine Zunahme von 55 Prozent. Zwar befinden sich zwei Drittel der Ölreserven der Welt im Nahen Osten, aber die dortige Produktion müsste verdoppelt werden, um die steigende Nachfrage auszugleichen. So wird derzeit in anderen Regionen die Förderung ausgebaut – am schnellsten in Afrika südlich der Sahara, wo die tägliche Fördermenge von derzeit 3,7 Millionen Barrel in den kommenden fünf Jahren verdreifacht werden soll, vor allem im westafrikanischen Küstengürtel von Nigeria über Gabun nach Angola. Afrika liefert heute ein Viertel der Ölimporte Europas und ein Sechstel der Importe der USA; die Amerikaner prognostizieren eine Steigerung auf 25 Prozent bis 2020.

Deshalb sichern sich internationale Ölkonzerne möglichst frühzeitig möglichst umfassende Förderrechte auch in bislang uninteressanten Gegenden. Dazu gehört eine kaum erschlossene Region im Innern des Kontinents, von Tschad über die Zentralafrikanische Republik und Sudan bis nach Kongo und Uganda. Wer jetzt die dortigen Konzessionen besitzt, kann sie mit hohem Profit weiterverkaufen, wenn die Ölvorkommen dort gebraucht werden. D.J.