was machen eigentlich ... die Eisbären?

Erst mal jubeln

Im Fußball könnten sich die Eisbären Berlin nun Deutscher Meister nennen, eine hässliche Schale einsacken und vom Rathausbalkon den Massen zujubeln. So wird das jedenfalls in Bayern gern zelebriert. In Berlin läuft das anders. Erstens weil aufgrund jahrzehntelanger Abstinenz kein Mensch weiß, wie man hier Meisterschaften feiern soll. Und zweitens weil die Eisbären eben nicht Fußball, sondern Eishockey spielen. Und da reicht es halt nicht, wenn man drei Spieltage vor Schluss uneinholbar die Tabelle anführt – so wie jetzt die Hohenschönhausener nach dem 2:1 am Sonntagabend gegen die Augsburger Panther. Zwar brachten die 5.000 Fans, die ihren Club mit einer gewissen Ostalgie verehren, den eisgekühlten Wellblechpalast zum Brodeln. Aber gewonnen hat ihr Team erst mal nur die Vorrunde. „Mehr ist es aber auch nicht“, weiß Trainer Pierre Pagé. Denn im Eishockey folgen nach dem „Jeder gegen jeden“ noch die Play-offs der besten 8 Teams. Dafür ist der Gewinn der Vorrunde zwar recht nützlich – immerhin haben die Eisbären jetzt in jeder Runde im ersten Spiel das Heimrecht, was zumindest die lautstarken Fans ausgiebig nutzen werden –, aber die Statistik spricht leider gegen die Berliner Hockeysportler. In den bisher 8 Play-offs der Deutschen Eishockey-Liga durfte sich am Ende erst zweimal der Gewinner der Vorrunde mit dem Meistertitel schmücken. Das wissen die Eisbären auch aus eigener Erfahrung. 1998 wurden sie schon mal Vorrundenmeister – und scheiterten dann im Finale an Mannheim. GA FOTO: AP