Erhalten lohnt sich doch

Zwei Hamburger Projekte beim Wettbewerb „Sanierung statt Neubau“ ausgezeichnet

Für Investoren kann es sich lohnen, ein historisches Gebäude umzubauen, statt es durch einen Neubau zu ersetzen. Das zeigt das Ergebnis eines bundesweiten Wettbewerbs, den der Bund Heimat und Umwelt (BHU) im Auftrag von Kulturstaatsministerin Christina Weiss ausgelobt hat. Unter den 31 preisgekrönten Projekten sind auch die Altonaer Speiseanstalt in der Billrothstraße und das Stadtlagerhaus in der Großen Elbstraße. Beide waren 25 bis 30 Prozent billiger, als es vergleichbare Neubauten gewesen wären.

Die Altonaer Speiseanstalt, ein neugotisches Backsteinhaus, wurde 1880 von einem Wohltätigkeitsverein gleichen Namens erbaut. Davon ist die ehemalige Küche übrig geblieben, in deren Mitte ein Herd mit einem Schornstein steht, zu dem gotische Rippenbögen hinaufstreben. Das Stadtlagerhaus, Nachbar der Fischauktionshalle, erhielt eine mehrstöckige gläserne Mütze, in der Wohnungen untergebracht sind. In den früheren Speicher wurden Büros gebaut.

Aus Sicht des Jury-Mitglieds und Vorsitzenden des Denkmal-Vereins Hamburg, Helmuth Barth, festigt das Wettbewerbsergebnis die Pionierstellung der Hansestadt bei der Umnutzung alter Industriebauten. „Das Ambiente eines historischen Gebäudes in Verbindung mit moderner Technik schafft ideale Voraussetzungen für kreatives Arbeiten und eine Wohlfühlatmosphäre“, findet Barth.

Bereits 1996 habe die Hamburger Immobilienmaklerei Jones Lang Wootton (heute: Jones Lang Lassalle) in Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutzamt nachgewiesen, dass sich solche Investitionen lohnen. knö