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Egon Krenz, letzter DDR-Staats- und Parteichef, war 1997 wegen der Todesschüsse an der Mauer zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Mitte Dezember des vergangenen Jahres kam er nach knapp vier Jahren vorzeitig frei. Krenz war das letzte Mitglied der nach der Wiedervereinigung verurteilten DDR-Führungsriege. Der ehemalige Verteidigungsminister Heinz Keßler erhielt 1993 mit siebeneinhalb Jahren Haft die höchste Strafe, die ein Gericht gegen einen DDR-Funktionär wegen Totschlags aussprach. Sein Vertreter Fritz Streletz wurde ebenfalls 1993 zu fünfeinhalb Jahren verurteilt.

Der frühere DDR-Innenminister Peter-Michael Diestel wurde im Februar 2001 wegen Untreue zu einer Geldstrafe von 9.900 Mark auf Bewährung und 20.000 Mark gemeinnütziger Geldbuße verurteilt. Er hatte 1990 eine volkseigene Immobilie weit unter Wert erworben. WAHN
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