miethai & coLanger und kalter Winter
: Hohe Heizkosten

Auch für dieses Jahr müssen die meisten Hamburger Mieterinnen und Mieter ihr Sparschwein füttern, damit sie die Heizkostennachzahlungen im kommenden Jahr finanzieren können, da nur ein Teil der Vermieter bereits die Vorauszahlungen angehoben haben.

Da der bisherige Winter überdurchschnittlich kalt war und die Energiepreise für Heizöl nochmals angestiegen sind, ist mit bis zu 30 Prozent höheren Heizkosten zu rechnen. Als grobe Faustformel können die Mieter mit einem Euro pro Monat und Quadratmeter Wohnfläche bei der Berechnung der voraussichtlichen Heizkosten rechnen. Im Ergebnis kann es im Einzelfall allerdings zu starken Abweichungen von dieser Durchschnittszahl kommen. So wird ein Mieter, der in einer schlecht isolierten Dachgeschosswohnung lebt, besser von 1,50 Euro pro Monat und Quadratmeter auszugehen haben.

Da auch in den beiden letzten Heizperioden die Kosten für Heizöl und verzögert auch für Erdgas stark angestiegen waren, können sich somit ein Großteil der jetzt von Vermietern geforderten Nachzahlungen damit erklären. Erhalten Mieter jetzt Heizkostenabrechnungen mit einer Nachzahlung, obwohl sie in den Vorjahren bei gleich hohen Vorauszahlungen immer ein Guthaben hatten, sollten sie als erstes die verbrauchte Energiemenge, bei Heizöl also die Liter-Angabe, vergleichen. Ist diese annähernd konstant geblieben, ergeben sich die hohen Heizkosten einzig und allein aus den gestiegenen Energiepreisen.

Nur wenn ein Vermieter unwirtschaftlich gehandelt hat, d. h. Heizöl zu einem sehr hohen Preis eingekauft hat, obwohl der Tank noch nicht ganz leer war und es absehbar war, dass der Preis ein paar Wochen später wieder gesunken wäre, lohnt es sich, eine Nebenkostenberatung aufzusuchen, um dort zu klären, ob ein Teil der Heizkosten allein vom Vermieter getragen werden muss.

Dirk Dohr ist Jurist bei Mieter helfen Mietern, Bartelsstr. 30, 20357 HH, Tel. 431 39 40, info@mhm-hamburg.de, www.mhm-hamburg.de