unterm strich
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Ob Filz oder Fett, Basaltsteine oder Straßenbahnschienen: Alles war für Joseph Beuys auch ein Speicher von Energie. Energie ist jetzt auch das Zauberwort in einem neuen Akt der Musealisierung von Beuys’ ehemaligen Atelierräumen in Kleve. „Es soll die Energie von Beuys an dem Ort gesammelt werden, wo er sie gesammelt hat“, sagte ein Sprecher des Museums Kurhaus in Kleve, das die Wiederherstellung des Ateliers, in dem Beuys von 1957 bis 1964 arbeitete, in die Hand genommen hat. Die Räume im Westteil des bereits seit 1997 museal genutzten Klever Kurhauses sollen künftig Beuys’ Frühwerke sowie Videos seiner Aktionen beherbergen. Beuys, der seit 1961 Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie war, hatte das aus zwei großen und mehreren kleineren Räumen bestehende Atelier nach einer schweren Krise in den 50er-Jahren angemietet. Hier waren unter anderem das heute in Büderich bei Düsseldorf zu sehende Mahnmal für die Kriegstoten entstanden. Das Klever Museum besitzt auch die umfangreichste Sammlung zum Werk des Beuys-Lehrers Ewald Mataré und hat nun „die einmalige Chance, die Schnittstelle zwischen Lehrer und Schüler in einem Haus spürbar zu machen“, wie der Museumssprecher sagte. Das Haus war 2004 von den deutschen Kunstkritikern zum „Museum des Jahres“ gekürt worden.

Das Oberlandesgericht Köln hat die Entlassung des ehemaligen Intendanten der Bundeskunsthalle in Bonn, Wenzel Jacob, für unwirksam erklärt. In einem am Donnerstag verkündeten Urteil in zweiter Instanz verpflichtete das Gericht die Kunsthalle, Jacob „in einer seiner früheren Tätigkeit als Intendant und Direktor vergleichbaren leitenden Stellung weiter zu beschäftigen“. Wie das Gericht mitteilte, wurde die Kunsthalle zur Auszahlung noch ausstehender Gehälter in Höhe von knapp 70.000 Euro verpflichtet. Außerdem hat Jacob weiter Anrecht auf sein normales Monatsgehalt. Wenzel war zum Dezember 2007 mit den Vorwürfen von Untreue und Missmanagement gekündigt worden. Sein Programm galt zwar als erfolgreich, seine Beteiligung an der Geschäftsführung, unter der es zu einem Defizit bis zu 6 Millionen Euro gekommen war, aber nicht.