„TARIFRUNDE“ MIT PETERS UND KANNEGIESSER: DIE SPIELREGELN

So entstand das lustige Spiel: Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall hatte zehn Journalisten zum Tarifspiel nach Potsdam eingeladen. Damit man mal weiß, wie sich das anfühlt. Auch Sie können die Tarifrunde nachspielen. Die Regeln:

Die Spieler: mindestens zehn. Zwei Gruppen. Jedes Team kriegt einen Berater.

Die Rollen: ein Verhandlungsführer, Betriebsräte (möglichst Mischung aus Konzern und Mittelstandsbetrieb), ein Verwaltungsstellenleiter, ein Tarifsekretär aufseiten der IG Metall. Und aufseiten von Gesamtmetall: ein Verhandlungsführer, ein Hauptgeschäftsführer, zwei Unternehmer (Mittelstand muss immer dabei sein), ein Tarifsekretär oder ein Volkswirt. Wenn mehr als zehn Personen mitspielen wollen, können Sie auch noch die Presse bestücken. Diese warten vor dem Verhandlungszimmer und sammeln O-Töne. Und für den Notfall holen Sie den Nachbarn (ohne Parteifunktion) noch als Schlichter (wirtschaftsliberaler SPD-Flügel oder sozialer CDU-Flügel).

Die Ausgangslage: Sie können sich an den momentanen Positionen von IG Metall und Gesamtmetall orientieren. Die Arbeitgeber fordern einen Arbeitszeitkorridor von 35 bis 40 Stunden bei einem Lohnausgleich von 0 bis 100 Prozent, den die Betriebs- und nicht die Tarifparteien aushandeln. Gleichzeitig sagen Sie, ohne Regelung bei der Arbeitszeit wird erst gar nicht über Löhne (Vorschlag: bis zu 1,4 Prozent) verhandelt. Die IG Metall lehnt das ab. Sie wollte ursprünglich eine reine Lohnrunde und forderte 4 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Mittlerweile ist sie auch bei der Flexibilisierung der Arbeitszeit in Ausnahmefällen (Krise des Betriebs) gesprächsbereit – allerdings bei vollem Lohnausgleich. Die Arbeitgeber wollen der IG Metall am Freitag in Stuttgart ein Angebot unterbreiten.

Spieldauer: Minimum zwei Tage.Das Alter: ab vier Jahre. TOK