PISA legt nach

Bremer Schüler sind von hoher sozialer Kompetenz, aber das Leistungsniveau ausländischer Kinder ist bedenklich

taz ■ „Die Bremer Schullandschaft ist in der Einwanderungsgesellschaft noch nicht angekommen“, kommentiert der grüne Bürgerschaftsabgeordnete Dieter Mützelburg die neuesten PISA-Daten. Nach der vertieften Auswertung, die heute in Berlin vorgestellt werden soll, liegt das Leistungsniveau in Klassen mit hohem Ausländeranteil deutlich unter dem Durchschnitt. Die ausländischen SchülerInnen in Bremen stehen im bundesweiten Vergleich offenbar an letzter Stelle.

Die Grünen fordern eine bessere Ausstattung von Kindergärten und Grundschulen – finanziell und personell. Außerdem müssten Lehrer- und ErzieherInnen in der Ausbildung speziell darauf vorbereitet werden, „besser auf die unterschiedlichenVoraussetzungen ihrer Schützlinge eingehen zu können.“

Bildungssenator Willi Lemke sieht „die Notwendigkeit bestätigt, Deutschkurse für Kinder aus Migrantenfamilien einzurichten, um ihnen dadurch so früh wie möglich zu helfen, dem Unterricht besser folgen zu können.“ Ein erfreulicher Aspekt der Zusatzergebnisse sei, so Lemke, dass Bremer Schülerinnen und Schüler bei der sozialen Kompetenz sehr gut abschneiden. In der neuen Studie liegt Bremen hier nach NRW auf dem zweiten Platz. „Endlich auch einmal eine positive PISA-Nachricht“, freut sich Lemke.

Bei den Aussagen des Max- Planck-Institutes für Bildungsforschung über die unterschiedliche Aussagekraft von Noten gebe es keine bremen-spezifischen Daten. Diese Erkenntnis sei allerdings auch in der Substanz nicht neu. Deswegen habe Bremen im vergangenen Jahr bereits begonnen, über Vergleichsarbeiten zu vergleichbaren Leistungen und Leistungsbeurteilungen zu kommen. kawe