Begleiten lernen

Das Evangelische Bildungswerk bietet erstmals eine Qualifizierung zur „freiwilligen Seniorenbegleitung“ an

Bremen taz ■ Senioren wünschen sich oft in ihrer vertrauten Umgebung alt werden zu können. Doch besucht, betreut, gepflegt wollen sie sein und hier beginnt eine Aufgabe, die Angehörige an den Rand ihrer Möglichkeiten bringen kann. Eine Beratungsstelle der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Bremen für pflegende Angehörige war Ende März 2003 aus finanziellen Gründen geschlossen worden, obwohl die Nachfrage groß war. Nun macht das Evangelische Bildungswerk in Kooperation mit der Evangelischen Frauenhilfe Bremen einen Versuch, sich in die Diskussion und die Qualifikation im Bereich Seniorenbetreuung einzuschalten. „Wir gehen davon aus, dass es einen großen gesellschaftlichen Bedarf gibt“, so Hans-Gerd Klatt, Pastor und Leiter des Evangelischen Bildungswerks.

Im April startet eine Fortbildung zur freiwilligen Seniorenbegleitung mit Abschlusszertifikat. Schwerpunkte sind sozialrechtliche Fragen, Gesundheit, Bewegung und Gesprächsführung. „Es ist unser Ziel, alten Menschen ein Leben in Selbständigkeit zu ermöglichen und dafür Betreuende zu qualifizieren, so Ursula Hartmann, Psychologin und Ausbildungsleiterin der Qualifizierung.

Im neuen Programmheft des Evangelischen Bildungswerks, das auch die Bildungsangebote der Evangelischen Frauenhilfe umfasst, liegt der Schwerpunkt auf Bildungsangeboten für ältere Menschen. Erwähnenswert ist die Initiative „Wir In Generationsübergreifenden Wohnprojekten Aktivieren Menschen“ (WIGWAM), die dem Thema Älterwerden mit neuen Wohnkonzepten begegnet und Isolation gar nicht erst aufkommen lassen will. Interessierte können an den Initiativtreffen teilnehmen. Neu im Programm ist auch ein „politischer Salon“ für SeniorInnen, der ab Mitte Februar 14-tägig stattfindet. Insgesamt 130 Bildungsangebote sind im Programmheft zu finden, davon 40 exklusiv für Frauen. nap

Infos und Anmeldung: ☎ 346 15 30/-35