Hans und Hassan beim Freitagsgebet

Schräge Werbung, Riesenprogramm: Eine Integrationswoche will MigrantInnen und Bio-Deutsche zusammenbringen

Mit einer am Sonntag beginnenden Integrationswoche namens „Labskaus“ wollen der Senat und 120 Mitveranstalter „Einheimische und Zugewanderte einander näher bringen“. Labskaus sei für manche „ein scheußliches Gericht“, erklärte Helmut Hafner von der Senatskanzlei am Freitag im Rathaus und ebenso „schmeckt auch Integration nicht jedem.“ Der Werber Servet Mutlu ergänzte, mit dem Namen „bewegen wir genau die Einheimischen, die mit dem Thema nichts zu tun haben wollen“.

Denselben Gedanken drückte Mehmet Kilic vom islamischen Schura-Verband so aus: „Wir wollen Hans und Hassan zusammenbringen“, denn nur durch Begegnung ließen sich Vorbehalte abbauen. Seine Organisation schickt dafür unter anderem das „Islamobil“, eine fahrbare Moschee mit hydraulischen Minaretten, durch die Stadt. „Wir werden auch die Vorwürfe aufgreifen, die dem Islam gemacht werden“, sagte Kilic. Deshalb gebe es im Rahmen von „Labskaus“ Veranstaltungen etwa zu Mili Görus, der Stellung der Frau im Islam, Religion und Gewalt oder Konvertiten.

„Vielleicht zündet morgen wieder ein Verrückter irgendwo eine Bombe, und dann kommen in dieser Stadt wieder alle Vorbehalte vor dem Islam hoch“, sagte Hafner. „Und eben dafür müssen wir schon heute durch Dialog vorbauen.“

Nach 250 Veranstaltungen wie türkischen Führungen in der Weserburg oder einem deutschsprachigen Freitagsgebet in der Fatih-Moschee endet die Integrationswoche am 10. November mit der „Nacht der Jugend“ im Rathaus. Christian Jakob

www.labskaus-bremen.de