alle für den frieden (23): Schlank in den Frühling

Fasten für den Frieden

500.000 demonstrierten gegen einen neuen Krieg am Golf. Die ganze Nation eine Friedensbewegung? Die taz stellt täglich vor, wer sich so rührt.

Innere Reinigung für äußere Sicherheit. Das scheint das Motto von Rainer Bienefeld zu sein. Er will für den Frieden von Oberschwaben nach Berlin laufen. Und unterwegs nix essen. Das traditionelle Fasten vom Aschermittwoch bis Ostern verbindet der Imker mit der guten Sache. Seit gestern ist der 37-Jährige unterwegs, mit nicht viel mehr als ein paar Flaschen Wasser im Gepäck.

„Der Bush selber“ habe ihn zum brotlosen Marsch inspiriert, ignorant sei dessen Politik, so Bienefeld. Aber er fügt an: „Ich bin nicht gegen die Amerikaner oder gegen Bush, ich bin für den Frieden.“ Gefastet hat er schon öfter, und das auch als Pazifist – in den 80er-Jahren war er in der Friedensbewegung aktiv. „Ab einer gewissen Ebene habe ich da resigniert“, stellt er fest. Doch der Idealismus blieb.

Unterwegs sucht Rainer Bienefeld bei Vereinen, Gotteshäusern und Friedensgruppen Obdach. Er wird an Veranstaltungen und Diskussionen zum Thema teilnehmen und eine Unterschriftensammlung machen. 1.500 Kilometer will er schaffen – über Nürnberg, Erfurt und Hamburg nach Berlin. Am 20. April will er hier ankommen – pünktlich zum Ostermarsch. JGR

Morgen: Massendichtung für den Frieden – Wer soll das alles lesen?