Neue Proteste gegen Aristide

PORT-AU-PRINCE dpa/ap/afp ■ In Haitis Hauptstadt Port-au-Prince haben am Sonntag wieder tausende Demonstranten den Rücktritt von Präsident Jean-Bertrand Aristide gefordert. Wie bei früheren Kundgebungen kam es zu Zusammenstößen. Anhänger des Präsidenten versuchten die etwa 4.000 Demonstranten mit brennenden Barrikaden und Steinwürfen am Marsch zum Fernsehsender des Landes zu hindern. Wie Augenzeugen und Krankenhausmitarbeiter berichteten, wurden drei Aristide-Anhänger durch Schüsse aus einem fahrenden Auto verletzt. Die Polizei schritt daraufhin ein, um die Anhänger des Präsidenten zu schützen. Die Oppositionsbewegung Demokratische Plattform kündigte an, jetzt jeden Tag Demonstrationen zu organisieren. Vergangene Woche hatte Aristide eine Parlamentswahl innerhalb von sechs Monaten angekündigt. Zuvor war die Amtszeit der 83 haitianischen Abgeordneten abgelaufen. Aristide lehnt einen Rücktritt ab und will sein Mandat bis 2006 zu Ende führen. Er hatte im Februar 2001 nach einer umstrittenen Wahl seine zweite Amtszeit angetreten. Nach Ansicht der Opposition sind die Voraussetzungen für freie Wahlen unter Aristide nicht gegeben.