unterm strich
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Deutschlands beliebteste Provinzposse gibt keine Ruhe. Naturschützer sind mit ihrer Klage gegen den Bau der umstrittenen Waldschlösschenbrücke im Unesco-Welterbe Dresdner Elbtal am Donnerstag wieder mal gescheitert. Das Dresdner Verwaltungsgericht wies ihre Klage ab. Die Grüne Liga erwägt eine Berufung gegen das Urteil. Die Grüne Liga, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland und der Naturschutzbund Deutschland gegen die Planfeststellung zur Waldschlösschenbrücke aus dem Jahr 2004 vorgegangen. Sie machten Verstöße gegen das europäische Naturschutzrecht geltend. Die Tierschützer sahen bedrohte Arten wie die Kleine Hufeisennase (Fledermaus), den Schmetterling Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling oder den gefiederten Wachtelkönig betroffen. Zudem würden geschützte Lebensraumtypen in ihrer Fläche verringert, lautete die Kritik. Jetzt hat das Gericht noch über neun Klagen von Privatpersonen, Gewerbetreibenden und anderen zu entscheiden. Die Naturschutzverbände hatten sich gegen den Planfeststellungsbeschluss für den Brückenbau gewandt und Verstöße gegen das europäische Naturschutzrecht bemängelt. Die anderen Kläger beziehen sich vor allem auf Lärmschutz und Eigentumsfragen. Möglicherweise wird dazu erst im kommenden Jahr eine Entscheidung fallen. Wir können es kaum erwarten.