Finanzkrise trifft Pipeline-Projekt

STOCKHOLM taz ■ Der Bau der Ostseegaspipeline Nord Stream zwischen Russland und Deutschland könnte sich aufgrund der Finanzkrise verspäten. Dies melden russische und skandinavische Medien unter Bezug auf den Moskauer Finanzanalytiker „Metropol Investment“. Schwierigkeiten bei der Refinanzierung seiner Milliardenschulden könnten Gazprom zwingen, geplante Investitionen, darunter neben Nord Stream das Pipelineprojekt South Stream durch das Schwarze Meer und den Ausbau des Shtokman-Gasfelds im Barentsmeer zunächst auf Eis zu legen. Der stellvertretende Gazprom-Vorstandsvorsitzende Andrei Kruglow verneinte in Moskau solche Überlegungen: Man rechne mit staatlicher Hilfe und werde im Dezember über die weitere Strategie entscheiden. Am Mittwoch hatte Gazprom überraschend angekündigt, die hauseigene Gazprom-Bank, Russlands drittgrößte Bank, verkaufen zu wollen. WOLFF