Dubiose „Gedenkstätte“

Askari-Relief wieder mal Stein des Anstoßes

Die Broschüre „Gedenkstätten in Hamburg“ soll ein Wegweiser zu den „Stätten der Erinnerung an die Jahre 1933-45“, also die NS-Zeit sein. Folglich sind darin die Mahnmale beschrieben, die den Opfern der Nazi-Herrschaft gewidmet sind. Darunter aber ist auch das Askari-Relief in Jenfeld, das 1938 zu Ehren von Soldaten der Kolonialzeit aufgestellt wurde. Und Frank Hiemer, Sprecher der GAL im Kulturausschuss Wandsbek, ist empört: „Ich verstehe nicht, wie man ein Nazi-Denkmal in eine Reihe stellen kann mit der Gedenkstätte für die Kinder vom Bullenhuser Damm.“

Jens Michelsen von der KZ-Gedenkstätte Neuengamme, die die Broschüre gerade erst zusammen mit der Landeszentrale für politische Bildung herausgegeben hat, weist darauf hin, dass die Reliefs nicht unkommentiert erwähnt sind, sondern ausführlich „die Verbindungslinie zwischen dem Kolonialismus und der Expansionspolitik der Nazis dargestellt ist“. Er räumt aber ein, dass man diese schon im Titel hätte deutlich machen müssen – wie ein paar Seiten zuvor beim Kriegsklotz am Dammtor.

Denn der wird in einem Text über sein „Gegendenkmal“ erwähnt. EE