vorlauf konzert Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt

Nö, Image ist nichts. Dein Durst entscheidet. Oder die Gier? Das muss man sich mal vorstellen: Einen Gitarristen, Typ Theologiestudent kurz vor dem großen Zweifel. Der Schlagzeuger mit Schnauz, wie ein Polizeischuleaspirant. Nirgendwo das kleinste Tattoo. Harmlos? Gewaltig! Der eine twistete im kontrollierten Parkinson auf seiner Wandergitarre die Albträume Jim Halls, der andere trommelte die delirierendsten Sehnsüchte Ginger Bakers. Hardcore ohne lächerliche Genregrenzen. Das waren Cheval de Frise am Montag im Ausland. Ganz weit draußen, und in dieser Gegend hat auch Leonid Soybelman mit seiner Gitarrenstudie „Surfing in my bed“ einen Markstein gesetzt. Definitives Anti-Al-Di-Meola-Programm, und selbst ernannten Gitarenvirtuosen darf man sagen: Versuch das erst mal daheim! Anderseits gibt sich Soybelman mittlerweile auch gern russischen Romanzen hin. Muss man mal sehen, heute im Ausland (22 Uhr). Oder Sabot gleichfalls heute in der Supamolly (23 Uhr). Auch so was krudes. Ein Schlagzeug/Bass-Duo, das Punk via Intensität transzendiert. Im Club Neustadt in der Volksbühne (24 Uhr) gibt es am Samstag mit Microstoria (Markus Popp und Jan St. Werner) schillernde elektronische Seifenblasen. Sanftmütige Knusperknäuschen-Sounds. Die mit etwas kälterem Herz einfach als Strukturuntersuchungen gehört werden können. Sehr sophisticated. Was Rumsrock zu seinem Besten nur mittelbar sein sollte: Die Yeah Yeah Yeahs spielten bei der letzten Jon-Spencer-Tour nicht grundlos im Vorprogramm, und dass ich persönlich keine konkreten Erinnerungen daran mehr zusammenkratzen kann, muss nicht gegen die Band sprechen. Die Sache soll ja wieder rocken: Das dreifache Yeah am Sonntag im Silverwings (20 Uhr).