WAS MACHT EIGENTLICH ... Kultursenator Klaus Wowereit?
: Bald sein Amt niederlegen

Klaus Wowereit ist stolz. Seit zwei Jahren übt er zwei Jobs aus, und das macht er seiner Ansicht nach gar nicht schlecht. Als Regierender Bürgermeister ist der SPD-Mann zum Aushängeschild des stets vergnügten Berlins geworden, als Verantwortlicher für die Kulturarbeit in der Hauptstadt habe er Entscheidendes geleistet.

„Mit der Autorität des Regierenden Bürgermeisters konnten Problemfälle gelöst und die für Berlin so wichtige Kulturarbeit stabilisiert werden“, verteidigt der 55-Jährige im Spiegel die damalige Entscheidung, das Gehalt für einen Senator zu sparen und ihm die Aufgaben zu übertragen.

Jetzt reicht es Wowi aber, in der nächsten Legislaturperiode will er die Kulturprobleme wieder von anderen lösen lassen. Vielleicht ist es ihm zu viel geworden; wirklich Bahnbrechendes hat er bisher nicht auf den Weg gebracht. Ein paar Prestigeobjekte, ja, die temporäre Halle am Schlossplatz etwa. Langfristige Initiativen waren eher Fehlanzeige. So ein Strategiepapier verkauft sich auch nicht so gut wie eine schnieke Kunsthalle. „Mein Nachfolger wird ein glücklicher Mensch sein“, wirbt der SPD-Politiker deshalb um Interessenten für den Posten. Drei Jahre bevor die Stelle frei wird.

Offenbar sucht „Wowi“ nach Entlastung. Damit er wieder Zeit hat, sich der Imagepflege für Berlin zu widmen. Denn seit ihn die Presse vorwiegend beim Spitznamen nennt, sieht er sich als „Marke“ der Hauptstadt. Personenkult zum Wohle der Bürger quasi – ein harter Job. Und das findet Wowi auch gut so.  PEZ FOTO: REUTERS