„passagen“
: Inspirationen

Eine der dichtesten Designmeilen während der diesjährigen Kölner „Passagen“ ist die Antwerpener Straße. Hier wird praktisch Tür an Tür ausgestellt. Im Populo Concept Store, Hausnummer 13, präsentieren Ulrich Goss und Stephanie Ziegler die Freifläche der Zukunft: den Tisch, auf dem nichts rumsteht, weil alles drin ist. Ob Toaster, Fondueset oder PC – alles, was Platz verbraucht, wird in eine Wanne in der Tischmitte versenkt, nichts versperrt den Blick aufs Gegenüber.

Ums Gegenüber geht‘s auch nebenan bei raffauf mode: ums menschliche Gegenüber, das vielen fehlt. Damit das nicht so bleibt, haben Andrea Baum und Susanne Schmidt die Single-Tapete erfunden: lebensgroße Menschen vor bunten Seventies-Mustern lächeln den Betrachter an, probieren in der Küche mit ihm die Spaghetti oder liegen lesend auf dem Bett. Schnell das eigene Bett dazu gestellt, fertig ist die Illusion von Zweisamkeit.

In der Galerie Zander, Hausnummer 1, was ganz Anderes: Sofas aus Tennisbällen, Turnmatten um den Kaffeetisch, Teppiche mit weißen Linien. Das Leipziger Designstudio Hartensteiner hat sich von der Diskussion um Olympia 2012 inspirieren lassen: Wie sieht es aus, wenn der Sport den Wohnbereich erobert? Wer die Antwerpener Straße Richtung Friesenplatz verlässt, hat ein paar Anregungen bekommen. HOLGER MÖHLMANN