Bundesarchiv wird saniert

40 Millionen Euro sollen aus Lichterfelder Archiv eine „vorzeigbare“ Adresse machen. Dahlwitz-Hoppegarten am östlichen Stadtrand wird Standort einer Filmsammlung

Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) hat am Dienstag die Berliner Pläne für das Bundesarchiv vorgestellt. In dem rund 40 Millionen Euro teuren Komplex in Lichterfelde werden verschiedene Archivbestände der Stadt zusammengefasst. Der Entwurf von Stephan Braunfels soll auch der Geschichte des ehemaligen Nazi-Geländes Rechnung tragen. Bis 2009 entsteht Platz für 110 Archivkilometer, darunter Bestände aus der DDR sowie Millionen von Mitgliedskarten der NSDAP. Die Hauptdienststelle der Behörde bleibt aber im rheinland-pfälzischen Koblenz.

Das 1952 gegründete Bundesarchiv ist mit zwölf Dienststellen an neun Orten vertreten, hat 800 Mitarbeiter und einen Jahresetat von 42 Millionen Euro. Die föderale Struktur wird nach Worten von Archivpräsident Hartmut Weber erhalten. Berlin solle aber „vorzeigbare“ Räumlichkeiten für seine Archivbestände bekommen. In Berlin ist rund ein Drittel der Bundesarchivbestände untergebracht. Ein zweites Hauptstadtprojekt ist bereits in Dahlwitz-Hoppegarten (Kreis Märkisch-Oderland) im Bau. In dem Ort am östlichen Stadtrand soll einer der größten Filmbestände der Welt unterkommen.

Das Berliner Gelände in Lichterfelde beherbergte ab 1878 die Preußische Hauptkadettenanstalt, von 1933 an die „Leibstandarte Adolf Hitler“. 1934 wurden dort nach dem angeblichen „Röhm-Putsch“ SA-Führer erschossen. In der Nachkriegszeit bekamen die Amerikaner die Kaserne, nach dem Abzug der US-Truppen im Jahre 1994 übernahm das Bundesarchiv die Liegenschaft. DPA