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: Multikulti

Der Titel verrät fast alles, und mehr Kulturmix ist kaum möglich: englische, französische und deutsche Vokabeln, ferner euroasiatisches Mix, und das alles soll gesund sein. Frank Heppner selbst lebte in Amsterdam, Straßburg und Genf. Seine asiatische Lehrzeit verbrachte er in Korea und Hongkong und auf den Philippinen, bevor er als Küchenchef nach München zurückkehrte. Kein Wunder also, dass er aus seinen Erfahrungen eine „klassische Küche mit asiatischen Einflüssen“ entwickelte. Die ersten Kapitel unterweisen in der Küchenpraxis, denn wer noch nie asiatisch gekocht hat, wird schnell merken: Eine zusätzliche Pfanne reicht nicht aus. Die Ausführungen zum Thema Einkauf spiegeln den allgemeinen Trend wider: „Frische ist Trumpf“, weiß Heppner und lenkt den Leser auf Wochenmärkte, ins Reformhaus und zum ausgesuchten Fischhändler und Metzger, gar zum Geflügelbauern! Dann kann man loslegen und – in nur 30 Minuten – Süßkartoffelgemüse mit Mango à la Malu, Maispoularde im Sesammantel auf lauwarmem Spinatsalat und zum Nachtisch Rhabarber-Feigen-Süppchen mit Melone und kandierten Kochbananen zubereiten. Alle Gerichte sind so raffiniert fotografiert, dass man am liebsten gleich zugreifen würde. Für die schnelle Alltagsküche eignet sich „Lean Cuisine“ nicht, aber für alle, die sich verwöhnen wollen. VM

Frank Heppner: „Lean Cuisine – sinnliche, euro-asiatische Fitness-küche“. Fotos von Felix Holzer. Süd-west Verlag, München 2002, 22 €