Hinterwäldler weiter im Exil

Die Eröffnung des Zentrums für alte Haus- und Nutztierrassen ist auf Mai verschoben

Hamburg taz ■ Trotz aller Bemühungen: Die Arche Warder musste jetzt mitteilen, dass der Tierpark, der sich der Erhaltung alter Haus- und Nutztierrassen widmen soll, erst im Mai wieder seine Tore öffnen wird – einen Monat später als geplant.

Auf dem Gelände südlich von Rendsburg hatte der Zoologe Jürgen Güntherschulze seit 1989 rund 150 seltene Tierrassen aus aller Welt gezüchtet: von der Altdeutschen Schwarzbunten über Pommernenten bis hin zu Wasserbüffeln. Als er Insolvenz anmelden musste, engagierte sich Greenpeace, um das genetische Erbe dieser Tiere für die Landwirtschaft zu retten. Die Greenpeace Umweltstiftung und der Verein Arche Warder kauften den Tierpark. Nun soll er so weit flott gemacht werden, dass ein Großteil der Betriebskosten aus Eintrittsgeldern bestritten werden kann.

So baut der Verein eifrig neue Eingangsgebäude, zieht kilometerweise Zäune, errichtet neue Unterstände und pachtet Grundstücke hinzu. Um die Tierdichte und damit den Parasitenbefall zu verringern, wurde ein Teil der Tiere über den Winter ausquartiert oder verkauft. „Die indischen Laufenten sind sehr begehrt, weil sie Nacktschnecken fressen“, sagt Arche-Sprecherin Susanne Kopte. „Außerdem sehen sie witzig aus.“ Den vorerst umgesiedelten Tieren gehe es gut. Einige hätten sogar Nachwuchs: ein Highland-Kalb, zwei Girgentana-Zicklein und drei Juan-Fernandez-Ziegen. Drei Schwarzbunte und eine Hinterwälder Kuh seien trächtig. knö