Mirow drägerlos

Am liebsten unter Schwarz-Gelb: Wissenschaftssenator Dräger legt sich auf Wunsch-Wahlausgang fest

Der parteilose Wissenschaftssenator Jörg Dräger hat gestern erklärt, er wünsche sich, seine „erfolgreiche Arbeit unter einem künftigen, vom Ersten Bürgermeister Ole von Beust geführten Senat unter Beteiligung von CDU und FDP fortzusetzen“. Jede darüber hinausgehende Berichterstattung habe „keinerlei Grundlage“. Dräger bezog sich auf die Bild-„Zeitung“, die ihn gestern fälschlicherweise als Wissenschaftsexperte im Schattenkabinett von SPD-Spitzenkandidat Thomas Mirow outete.

Noch vor einer Woche hatte sich der ursprünglich von der FDP ins Amt berufene Senator, der sich nicht als Politiker, sondern als „Wissenschaftsmanager, der sich für Politik interessiert“ definiert, etwas vager ausgedrückt. Auf die Frage, unter welchen Bedingungen er sich vorstellen könne, Senator zu bleiben, hatte er gegenüber der taz erklärt: „Wichtig ist, dass die Rahmenbedingungen stimmen und ich meine Hochschulreform weiter fortsetzen kann.“

Auch die SPD ging gestern auf Distanz zu Dräger. Die Abgeordnete Barbara Brüning warf ihm vor, die Hochschulen zu „bevormunden“, statt mit ihnen gemeinsam die nötige Reform voranzubringen. SPD-Sprecher Christoph Holstein erklärte, Mirow werde in seinem achtköpfigen Team keinen Wissenschaftsexperten dabeihaben, da man sich auf „zentrale Punkte“ konzentrieren wolle. kaj