Teure „Erfolge“

Noch zwei Jahre zahlt das Innenressort an die Berger-Gutachter. Den nächsten Umbau macht die Polizei selbst

Bremen taz ■ Kaum hat der Bremer Innensenator die Ergebnisse der Roland Berger-Gutachter als „Erfolg“ gelobt, werden die ersten schon wieder über den Haufen geschmissen. Darüber zeigte sich gestern der grüne Innenpolitiker Matthias Güldner in der Innendeputation erstaunt. Dort war der „Abschlussbericht zur Neuordnung der Aufgabenwahrnehmung in der Polizei“ unter Berger das Thema.

Ein Beispiel: Seit den Koalitionsverhandlungen steht die von Berger angeregte Sicherung der Polizeigebäude in Huckelriede durch einen privaten Sicherheitsdienst für 290.000 Euro jährlich wieder zur Disposition. Noch sei offen, wie es weiter geht, bestätigt das Ressort. Damit sei doch der vermeldete „Berger-Erfolg“, elf teurere Polizeibeamten vom weniger qualifizierten Wachdienst befreit zu haben, in Frage gestellt, folgert Gülner. Dazu kämen die hohen Gutachter-Kosten von insgesamt 659.000 Euro, die bis 2006 in Jahresraten von 182.000 Euro abgestottert werden.

Mit Einmal-Spareffekten werde sich diese Summe in vier Jahren amortisiert haben, verteidigte gestern Innensenator Thomas Röwekamp (CDU) die Entscheidung seiner Amtsvorgänger. Er selbst leitet unterdessen eine interne Arbeitsgruppe zum Umbau der Polizei – ohne externe Experten. „Weil es dabei um die Kernbereiche polizeilicher Arbeit geht“, erklärt Behördensprecher Markus Beyer. „Dafür braucht man den internen Sachverstand“, verwehrt sich Beyer gegen die grüne Deutung, so überzeugt sei der Senator wohl doch nicht von den Berger-Ergebnissen, wenn er jetzt auf Hausgemachtes setze. ede