Neue Filme
: Diese Woche neu im Kino

ARARAT: Blow Up, Hackesche Höfe, Kant, Neues Off. MONA LISAS LÄCHELN findet sich fast überall

Ararat

CAN 2002, Regie: Atom Egoyan. 116 Min.

Geschichte wieder zu erinnern und sie artikulierbar zu machen, ist die große Herausforderung, der Atom Egoyan sich stellt. Und der armenischstämmige Regisseur hat es sich wahrlich nicht leicht gemacht. „Ararat“ rührt an den „vergessenen Holocaust“, die systematische Vernichtung der armenischen Türken zwischen 1915 und 1918, und verhandelt verschiedenste Möglichkeiten von Erinnerungswahrung und blendet sie rhetorisch ausgeklügelt ineinander. Bemerkenswert bleibt dabei, wie sehr er sich als Filmemacher gegen die Autorität des bewegten Bildes sträubt. Für Egoyan kann jedes reproduzierende Bild immer nur eine Instant-Erfahrung bleiben. Es ist die Stimme des Augenzeugen selbst, die nicht verstummen darf; historische Erinnerung aus erster Hand.

Mona Lisas Lächeln

USA 2003, Regie: Mike Newell. 115 Min.

Julia Roberts als die Berkeley-Absolventin Katherine Watson, die 1953 an einem erzkonservativen College für höhere Töchter eine Stelle als Dozentin für Kunstgeschichte antritt. Zwar trägt sie die Haare offener als ihre Kolleginnen und schockiert ihre Schülerinnen mit Soutines Fleisch-Malereien und Pollocks Actionpainting und legt ihren fleißigen Lieschen nahe, Familienplanung und Ausbildungswünsche zu synchronisieren. Doch wahrhaft Provokantes liegt ihr nie auf der Zunge. Ihre zarten Einwände und geduckten Trotzdems lassen Katherine Watson kaum subversiver daherkommen als ein ungebügeltes Taschentuch. Die wichtigste Lektion hat so auch die Lehrerin selbst zu lernen: dass sie ihre Existenz als unverheiratete Akademikerin nicht zum Maßstab emanzipierter Glückseligkeit machen kann.