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Die finnische Schauspielerin Kati Outinnen erhält heute den mit 8.000 Euro dotierten Bremer Filmpreis. Outinnen sei eine „Meisterin der minimalistischen Schauspielkunst“, die ihr Talent auf das Wesentliche konzentriere, begründete die Jury am Dienstag ihre Entscheidung. Seit dem Film „Schatten im Paradies“ (1986) spielt die 43 Jahre alte Darstellerin wortkarge Heldinnen im Kino des international angesehenen finnischen Regisseurs Aki Kaurismäki.

Kati Outinnen erhielt ihre erste Filmrolle 1980 in Tapio Suominens Produktion „Right on Man!“. Mitte der 80er-Jahre wurde Kaurismäki auf sie aufmerksam und gab ihr in „Schatten im Paradies“ die Rolle der Ilona. Ein Höhepunkt in der Zusammenarbeit der beiden war der Film „Mann ohne Vergangenheit“ (2002). In dem Film verkörperte Outinnen die Figur der Irma, einer Angehörigen der Heilsarmee, und bekam dafür in Cannes die „Silberne Palme“ als beste Schauspielerin. Zu den Trägern des Bremer Filmpreises gehören Karl Baumgartner, Marcel Ophüls, Bruno Ganz und Agnès Varda.

Der argentinische Filmemacher Fernando Solanas („El Sur“) wird für sein Lebenswerk mit dem Goldenen Ehrenbären der Internationalen Filmfestspiele Berlin geehrt. „Wir freuen uns, diesen großartigen und mutigen Regisseur mit einem Goldenen Ehrenbären auszuzeichnen“, sagte Berlinale-Direktor Dieter Kosslick am Dienstag. Seit mehr als 30 Jahren betrachte Solanas sein Heimatland Argentinien, dessen politische und soziale Realität, mit den Mitteln des Kinos. Bereits mit seinem Spielfilmdebüt „La Hora de los hornos“ („Die Stunde der Hochöfen“, 1967) schuf er einen Klassiker des politischen Dokumentarfilms. Die Repressionen während der Militärdiktatur in Argentinien zwangen den Regisseur Mitte der 70er-Jahre ins Exil nach Paris. In dieser Zeit entstand unter anderem „Le Regard des autres“ („Der Blick der anderen“). Mitte der 80er-Jahre kehrte Solanas nach Argentinien zurück und drehte unter anderem „El sur“ („Der Süden“) und „El viaje“ („Die Reise“).

Solanas nimmt den Ehrenbären am 10. Februar im Kino International entgegen. Bei der Hommage wird sein Dokumentarfilm „Memoria del saqueo“ („Geschichte einer Plünderung“) gezeigt. Der Film arbeitet mit Interviews und Archivmaterial, um Korruption und die Verschwendung öffentlicher Gelder zu thematisieren. „Mein Film“, so Solanas, „soll als lebendiges Bild einen Beitrag zur dringend notwendigen Diskussion leisten, die in meinem Land, in Lateinamerika und in der ganzen Welt über die menschenunwürdige Globalisierung stattfindet. Zugleich soll er zeigen, dass eine andere Welt möglich ist.“