Schöner Leben

Gegen den Irak-Krieg und eine rückwärtsgewandte Familienpolitik: Zum Internationalen Frauentag demonstrieren 1500 Frauen im Regen

Es war eine Mischung aus Sozialismus und Frauenbewegung: Knapp 1500 Frauen, Lesben und eine Handvoll solidarischer, unter roten Fahnen versammelter Männer zogen anlässlich des Internationalen Frauentags am Sonnabend von der Moorweide zum Rathausmarkt. Der Zug richtete sich vor allem gegen den drohenden Krieg im Irak und die Abkehr des Rechtssenats von einer Frauen- hin zur Familienpolitik. Hinter dem Aufruf stand ein breites Bündnis, vom Landesfrauenrat über die Linksparteien, Gewerkschaften und die Frauenforschung bis zur Sozialpolitischen Opposition.

Bei Regen versuchten gut gelaunte Demonstrantinnen zumeist desinteressierte bis verschreckte Passantinnen davon zu überzeugen, dass es nach fast 100 Frauentagen noch immer nötig sei, ihre Rechte zu stärken. Sie forderten die Gleichstellung aller Lebensformen – ob lesbisch, bi, hetero, mit und ohne Kind oder im Bauwagen; existenzsichernde Arbeitsplätze, deren Bezahlung nicht hinter der von Männern zurückbleibt, eine frauengerechte Gesundheitsforschung, sowie „Schluss mit Abschiebung und Ausgrenzung“.

„Wir wehren uns dagegen, das dieser Senat die Frauen- und Mädchenpolitik gegen die Wand fährt“, erklärte Heike Peper vom Frauenprojektetreffen. Sie nannte „das vollkommen bekloppte Kita-Gesetz“ und das „Hickhack um die Interventionsstelle gegen Gewalt“. Einige Demonstrantinnen hatten sich als SenatorInnen maskiert. „Schill-Frauen interessieren mich nicht“, verkündete eine Frau unter des Ex-Richters Maske lapidar. knö