geläufig Es fehlt das Wichtigste

„Israel ist ein starker Staat. Israel hat eine mächtige Armee. Aber es fehlt das Wichtigste: Frieden. Israel wird mit seinen Nachbarn über Wasser, Land und Siedlungen reden müssen – über einen Rückzug auf die Grenzen von 1967.“ Dieser Meinung war Wolfgang Gehrcke, außenpolitischer Sprecher der PDS, am 13. April des vergangenen Jahres, als er auf der Demonstration „Solidarität mit Palästina“ in Berlin eine Rede hielt. Heute wird ihm wahrscheinlich widersprochen werden, wenn er mit Alexander Brenner, dem Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Berlin in der Geschäftsstelle der PDS in Spandau diskutiert. Das Thema lautet: „Darf Israels Außen- und Sicherheitspolitik kritisiert werden?“ Aber vielleicht sollte die Fragestellung besser so lauten: Wie darf Israels Außen- und Sicherheitspolitik kritisiert werden? Denn eine Kritik ist immer zulässig. Israel als Staat und die Handlungen dieses Staates zu kritisieren, ist legitim. Wenn man nicht vergisst, dass auf der anderen Seite Selbstmordattentäter und viel Hass stehen. Denn die Kritik hier muss immer mitbedenken, dass, wenn sich zwei Parteien streiten, es im seltensten Fall so ist, dass beide unschuldig sind. Und wenn man es schaffen könnte, den Staat als solchen zu sehen, mit all seinen (Macht-)Interessen, dann wäre schon einiges gewonnen. Darum sei hier empfohlen, sich diese Diskussion anzuhören und dabei immer mitzubedenken, dass Israel, trotz der besonderen Situation und des Konfliktes mit den Palästinensern, auch nur ein Staat ist.LAB

PDS Spandau, Jüdenstraße 46, 19 Uhr