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Archiv-Artikel

vorlauf kunst Thomas Mauch sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

Und wenn sich die Menschen nur immer an den Händen halten würden, hätten sie auch keine Hand mehr frei, für Blödsinn. Tun sie aber nicht. Jetzt aber mal ernsthaft: Manchmal hilft es schon, sein Glas zu heben. Zum Beispiel gleich heute Abend beim Solisaufen in der Erreichbar in der Reichenberger Straße 63, mit dem man auch seine Einwände gegen die bürgerliche Gerechtigkeit kundtun will. Hintergrund ist eine Prügelei im vorvergangenen Jahr an einem NPD-Stand zwischen vier NPDlern und einem Fotografen, der einem Kontrahenten beherzt ins Ohr biss (und zwischendurch selbst am Boden lag). Die Anklagen gegen die NPDler wurden fallengelassen, der Fotograf zu zwei Jahren und acht Monaten Haft verurteilt. Weswegen zu den Soli-Cocktails Anti-Gerechtigkeits-Überraschungen gereicht werden. Das allerdings klingt zuerst ein bisserl, Pardon, nach gesundem Volksempfinden: „Um irgendeinen Krieg Scheiße zu finden, brauchen wir nichts über seine jeweiligen Hintergründe zu wissen. Kriege sind immer Massaker im Interesse der Herrschenden“, heißt es im A6-Laden in der Adalbertstraße am Mittwoch (20 Uhr) zum Themenabend „Krise, Krieg, Alltag“, an dem man sich über direkten Widerstand gegen die aktuellen Kriege unterhalten möchte. Dafür aber, heißt es dann, ist es doch „notwendig, seine Gründe und Bedeutungen zu kapieren.“ Was man vorerst machen könnte: „Wehrpflicht verweigern – jetzt erst recht“. Infoveranstaltung gleichfalls Mittwoch im La Casa (20 Uhr) in der Wurzener Straße 6. Im Anschluss der Film „Ich gelobe“ über einen Wehrdienstleistenden in Österreich. Am Samstag mag man sich zum Schließen des Kreises um 19 Uhr einreihen bei der „Berliner Lichterkette gegen den Krieg im Irak“, von Spandau bis Hellersdorf.