Aus dem Loch geklettert

Mit einem 101:88-Erfolg über Braunschweig erobert Alba wieder Tabellenspitze

Es sah lange Zeit nicht nach einem klaren Sieg aus. Über drei Viertel der Spielzeit tat sich Alba Berlin schwer gegen TXU Energie Braunschweig, das Überraschungsteam der Basketball-Bundesliga (Platz 4). Dass es noch zu einem 101:88 (38:50) reichte und zur Rückkehr an die Tabellenspitze, war vor allem den letzten 15 Minuten zuzuschreiben, in denen Alba jene fünf Prozent Intensität zulegte, die Trainer Emir Mutapcic in der Pause von seinen Spielern gefordert hatte.

Plötzlich erreichte das Spiel des Meisters Play-off-Niveau, nun klappte sowohl das Spiel am Brett als auch von draußen. Center Jovo Stanojevic war von Braunschweigs Verteidigern nicht mehr zu stoppen. Jeder Wurf aus Nahdistanz saß. In Stanojevic sah Braunschweigs Trainer Ken Scalabroni die Ursache für Albas Dominanz im Schlussteil. „Wir haben ihn gedoppelt, gefoult, wirklich alles versucht, nichts hat funktioniert, meinetwegen kann er wieder verletzt sein“, sagte Scalabroni über den nach einer Knieverletzung zurückgekehrten Stanojevic.

Auch das Heimdebüt von Neuzugang Vladimir Petrovic glückte. „Er hat gezeigt, welches Talent er hat“, sagte Mutapcic und lobte den Kampfgeist seines Teams, das sich nicht von einem permanenten 10-Punkte-Rückstand irre machen ließ, sondern wie schon oft in der entscheidenden Phase das Spiel kippte. „Ich bin sehr stolz, dass wir aus dem Loch wieder heraus sind und uns nicht den Schneid haben abkaufen lassen. Am Ende haben wir über mehr Optionen und Kraft verfügt“, sagte Mutapcic. Scalabroni blieb nur noch festzustellen, dass Braunschweig der Schlussoffensive machtlos gegenüberstand. „Die Dynamik war nicht zu stoppen.“ MV