Ohne Veränderung keine Zukunft

betr.: „Der lange Weg zum Bürgergeld“, taz vom 27. 10. 08

Meine Begeisterung für das emanzipatorische, bedingungslose Grundeinkommen wurde auf den Kongress am Wochenende noch bestärkt. Die Vorstellung, Hartz IV wäre bereits ein Vorstufe zum bedingungslosem Grundeinkommen, wie es der Herr Minister Buchinger aus Österreich oder Kreise unserer etablierten Politiker zu vermitteln versuchen, ist doch absurd. In einem Auto mit viereckigen Räder kann ich nirgends hin, sondern bleibe, wo ich bin. Und? Das war es. Die Gesellschaft der Privilegierten kann versuchen weiterhin die Bedürftigen anzuschieben. Es bringt nichts. Ohne Veränderung gibt es keine wirkliche Zukunft.

Gäbe es jedoch bereits das bedingungslose Grundeinkommen, könnte ich mich ohne nervenaufreibende und sinnlose Unterbrechungen sozialarbeiterisch einsetzen. 1.000 Euro für bedingungslosen Einsatz. So günstig kann es die Gesellschaft haben. Nun ist die Situation so, dass ich 580 Euro monatlich habe, dem Staat die gleichen Kosten produziere und in (Zwangs-)Maßnahmen meine Energie verpufft. Und ein Einzelfall bin ich nicht. Seit dem Wochenende werde ich nun auch mehr Energie darauf verwenden, die Vision (für mich ist es keine Utopie) eines bedingungslosen Grundeinkommens in die Gesellschaft zu tragen. Auch wünsche ich allen anderen viel Erfolg dabei. JÖRG ROGALL, Südbrookmerland